Reglementarisch ist die Weite des Nasenriemen auf den Millimeter genau noch nicht vorgeschrieben, einen Freiraum von 1,5 cm zwischen Nasenbein und Nasenriemen verlangt der Schweizerische Pferdesportverband erst ab 1. Januar 2020 verbindlich. Doch das hindert auf den Abreitplätzen an Dressurprüfungen die seit 1. Juli im Einsatz stehenden Aufsichtspersonen nicht, bei ihrer Meinung nach zu satt sitzenden Nasen- oder Sperrriemen bereits jetzt Kontrollen vorzunehmen. Mutiges Eingreifen ist zwar ganz im Sinne des Tierschutzes zu begrüssen, sollte aber auch fachlich korrekt ablaufen. Denn wenn die Weite mit zwei Fingern und erst noch in der Kinngrube gemessen wird, lässt sich damit niemand «überführen». Auch wenn die Abreitplatzkontrolle auf Dressurplätzen erst im neuen Jahr im Reglement festgehalten ist, korrektes Vorgehen müsste bereits in der Aufwärmphase erwartet werden dürfen. Mindestens hätte der SVPS den Offiziellen einen Messkeil mit auf die Plätze geben können, um ein allenfalls nötiges Eingreifen mit einem objektiv belegbaren Ergebnis begründen zu können. Erhältlich wäre das von der «International Society for Equitation Science» (ISES) entwickelte Instrument schon im Frühling gewesen, beim SVPS fand das erprobte Gerät jedoch keine Gnade, man fokussierte sich auf einen Messkeil «made in Switzerland».
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