Als zweite Medienmitteilung hat der SVPS am Donnerstagabend den Absagebrief des SECO bezüglich finanzieller Unterstützung der Reitschulen veröffentlicht. Nachfolgend der Brief im vollständigen Wortlaut. Die Absage ergänzen die beiden Verbände mit diesem Statement: „Der SVPS und SHP begrüssen die gestern mitgeteilten Beschlüsse des Bundesrates, dass der Reitunterricht ab 11. Mai 2020 wiederaufgenommen werden kann, sind aber tief enttäuscht, dass das SECO die ganz besondere Situation der Reitschulpferde nicht berücksichtigt hat. Der SVPS und SHP prüfen nun die Möglichkeiten, den Kampf zu diesem Thema mit politischen Mitteln wieder aufzunehmen.“
Und hier die Antwort des SECO, auch als PDF, 639 KB, verfügbar.
Unterstützung im Bereich der Pferdebranche
Sehr geehrter Herr Trolliet, Sehr geehrter Herr Richner,
Sehr geehrter Herr Ständerat Müller
Vielen Dank für Ihre Briefe vom 26. März und vom 12. April 2020 zum Thema der Reitschulen und der Pferdebranche allgemein.
Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die globale Ausbreitung des Virus sowie die Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung einschneidende Auswirkungen auf die Wirtschaft und das öffentliche Leben in der Schweiz haben. Zahlreiche Unternehmen haben mit einem dramatischen Einbruch der Nachfrage und des Umsatzes zu kämpfen und müssen gleichzeitig für ihre Fixkosten aufkommen. Diese Feststellung gilt auch für die Pferdebranche.
Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen wurden verschiedene Unterstützungsleistungen für Unternehmen, Arbeitnehmende und betroffene Selbständige beschlossen. Diese erlauben es, zahlreiche Akteure zu unterstützen. Es ist jedoch klar, dass die Unterstützungsinstrumente nicht von allen Branchen gleichermassen genutzt werden können, respektive in gewissen Bereichen nur wenig Nutzen bringen. So zeigen Sie in Ihrem Schreiben gut auf, dass das Instrument der Kurzarbeit für die Pferdebranche nur bedingt von Interesse ist, da die Pferde auch während der laufenden Massnahmen betreut werden müssen. Ihr Wunsch nach weiterer Unterstützung ist daher gut verständlich.
Was Ihr konkreter Vorschlag nach à-fonds-perdu-Unterstützungen für Schulpferde betrifft, müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass im Moment keine solchen sektorspezifischen Unterstützungen vorgesehen sind.
Es ist unumstritten, dass Reitschulen eine wichtige Funktion im Breiten- und Spitzensport einnehmen. Die allgemeinen Unterstützungsmassnahmen stehen ihnen natürlich ebenso offen, wie anderen Unternehmen. Neben der angesprochenen Kurzarbeit und den Überbrückungskrediten, die laut Ihrem Schreiben insbesondere von kleinen Betrieben skeptisch aufgenommen werden, möchten wir Sie insbesondere auf die Entschädigung für Selbstständigerwerbende hinweisen. Zudem können Reitvereine, die von Zahlungsunfähigkeit bedroht sind und nicht-kommerzielle Leistungen im Breitensport anbieten, beim Bundesamt für Sport BASPO nichtrückzahlbare Beiträge für den Breitensport beantragen.
Der Bundesrat ist sich bewusst, dass diese Massnahmen nicht alle wirtschaftlichen Einbussen abdecken. Er ist laufend daran, mögliche Weiterentwicklungen zu prüfen. Insbesondere arbeitet er auch mit Hochdruck an der schrittweisen Lockerung der Schutzmassnahmen. Wenn die epidemische Entwicklung es erlaubt, dürfen Dienstleister nahe am Sport wie Reitschulen am 11. Mai den Betrieb wiederaufnehmen. In diesem Sinne hoffen ich, dass die Reitschulen ihren Reitunterricht bald wieder regulär weiterführen können und die Pferdebranche damit entlastet wird.
Ich wünsche Ihnen in dieser schwierigen Zeit alles Gute und vor allem: bleiben Sie gesund! Freundliche Grüsse,
Staatssekretariat für Wirtschaft
Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch Direktorin
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