Ein «unbeschreibliches Glücksgefühl» sei es gewesen, als Schweizer Fahnenträger und Skip des Rollstuhl-Curling-Teams an den Paralympics in Pyeongchang ins Stadion einfahren zu können, schildert der 53-jährige Felix Wagner die Momente an der Eröffnungsfeier in Südkorea. Der Skip der Schweizer Nationalmannschaft hat 2008 mit dem Curling begonnen, drei Jahre nach einem Reitunfall. Der Landwirt aus dem zürcherischen Russikon wird den Schweizer Rennplatzbesuchern noch aus früheren Zeiten in Erinnerung sein. In Fehraltorf aufgewachsen, wo sich schon sein Vater Ernst intensiv um den Pferderennsport in der Barmatt bemühte, kam er schon sehr früh mit Pferden in Verbindung. Nach seiner Heirat führte Felix Wagner zusammen mit seiner Frau Ruth Brandenberger einen Reitstall und konnte damit seiner Leidenschaft weiter frönen – bis ein Reitunfall vor 13 Jahren sein Leben völlig änderte: Wagner blieb fortan gelähmt und rollstuhlabhängig. Gut zwei Jahre benötigte er, bis er wieder vorwärts schauen konnte. Mittlerweile ist der von Frau und Tochter weitergeführte Stall behindertengerecht umgebaut, so dass sich Felix Wagner sportlich wieder aktiv zeigen kann.
Leider mussten die Schweizer Curler in Südkorea zwei schmerzvolle Niederlagen hinnehmen, und nun ist klar: Gegen das hinter dem Swiss Team liegende Finnland muss ein Sieg her, gegen das höher eingestufte Korea nach Möglichkeit ebenfalls. Leicht dürfte dies nicht werden. Obwohl der Eindruck bestätigt wird: Die einzelnen Equipen liegen niveaumässig eng zusammen. Hoffnung auf die Halbfinal-Teilnahme besteht mit einer Leistungssteigerung also weiterhin. Es sind noch sechs Siege zu holen. Viermal gewinnen könnte reichen.
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