«Mit vielen schönen Erinnerungen», habe sie Abschied nehmen müssen, schreibt die Trauerfamilie in der Todesanzeige von Jack Rüeger, der am 6. November nach kurzer Krankheit zu Hause im Alter von 88 Jahren friedlich eingeschlafen ist. Die schönen Erinnerungen drehen sich vor allem um Pferde, haben diese doch das Leben des am 20. Juni 1928 geborenen Rüegers stets begleitet – und sie begleiten ihn über den Tod hinaus. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis auf seinen geliebten Pferdeweiden statt.
Rüeger war ein Horseman vom alten Schlag, von Militär und Kavallerie geprägt, stets der Sache verpflichtet. Viel sagte er jeweils nicht, doch wenn er das Wort ergriff, wurde das gehört. Seine Kompetenz war unbestritten, seine Geradlinigkeit legendär. Ein Problem packte Jack Rüeger lieber gleich selber an, statt über mögliche Lösungsansätze lange zu debattieren. So wurde bei ihm «Zur Traube» in Oerlingen beispielsweise der Grundstein zum Reitbahnverein Trüllikon gelegt – auch wenn 1960 die Gründerversammlung in Trüllikon im «Ochsen» über die Bühne ging. Rüeger war der erste Präsident. 1967 war er als Oberleutnant der Kavallerie nicht nur der Siegreiter im Grossen Preis von Maienfeld, schon damals das Schweizer Cross-Country mit grösstem Renommée. Rüeger war auch Besitzer und Trainer des Wallachs Vano, mit dem er über der Mauer eingangs der Zielgeraden einen Gegner kreuzte, der noch eine Runde zu absolvieren hatte.
In späteren Jahren übernahm Jack Rüeger im Galopprennsport verschiedene Ämter und Aufgaben, er leitete die Ausschreibungskommission, war im Club der Rennpferdebesitzer sehr aktiv. Und er wandte sich der Vollbutzucht zu. Es war dann auch während einer US-Reise der Vereinigung Schweizer Vollblutzüchter, als er im November 1989 seine zweite Frau Eveline kennen lernte.
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