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CC-Reiter zu werden war das grosse Ziel des 13-jährigen, lernbehinderten Fäbu. Mit unglaublichem Willen und viel Kampfgeist hat er sich während der vergangenen zwei Jahre auf das Brevet vorbereitet, dabei viel für sich profitiert und die Prüfung bestanden. 
Fabian genannt Fäbu zeigte schon früh gewisse Schwächen bei der Verständigung und spezielle Verknüpfungen wollten nicht gelingen. So war es bei der Einstufung in die Schule klar, dass er in einer heilpädagogischen Schule besser aufgehoben ist. Einen Draht zu Tieren scheint Fäbu von klein auf zu haben. Das Reiten hat er jedoch erst durch seine grössere Halbschwester im Alter von elf Jahren für sich entdeckt. Als er vor knapp zwei Jahren auf dem Pferd sass, war er wild entschlossen, auch einmal ein CC-Reiter zu werden. Ein, zwei Mal die Woche kam er zum Longenunterricht und verlor sein Ziel, alleine im Gelände zu reiten, nie aus den Augen. Er war fleissig und lernte jede Woche besser im Gleichgewicht zu sitzen und das Pferd unter sich zu spüren. Fäbu zeigte sich schon in einem guten Gleichgewicht, ein kleines Kreuzchen an der Longe zu springen war bald einmal möglich.
Von der ersten Stunde an der Longe bis zur ersten freien Reitstunde verging etwa ein Jahr. Zu Beginn konnte sich Fäbu nicht länger als eine Dreiviertelstunde auf dem Pferd konzentrieren. Im Laufe eines Jahres verbesserte sich das aber so stark, dass sogar seine Lehrerinnen aufmerksam darauf wurden. Seine Entwicklung im Bereich Verantwortung, Disziplin und Aufmerksamkeit verbesserte sich enorm. Körpergefühl, Spannung und auch die Kommunikation und das Umsetzen von Aufgaben konnte er um ein Vielfaches steigern. 
Nach einem Jahr Reitunterricht an der Longe, auf dem Reitplatz und an der Hand im Gelände durfte er nun endlich mit seinem Lieblingspferd, Carole du Champ, einer 21-jährigen Schweizerstute, den ersten Ausritt ohne Führstrick in freier Natur erleben – Pferd und Reiter waren überglücklich. Für ein CC-Training oder gar einen Turnierstart musste Fäbu aber im Besitz einer Brevetprüfung sein. Wie sollte das gehen?
Fäbu kannte sein Ziel und kam weiterhin jede Woche ein bis zwei Mal in die Reitstunden, immer mal wieder mit einem kleinen Sprung auf dem Reitplatz. Auch bei den Gruppenausritten war er regelmässig dabei. Im Herbst 2015 stand das erste Gymkhana in der Führzügelklasse an. Sich die Aufgaben und die Reihenfolge zu merken, war eine recht grosse Schwierigkeit. Zu Hause wurde fleissig geübt, was auf dem Turnier nicht geklappt hatte. Im Frühling 2016 kam das erste Gymkhana ohne Führperson. Fabian und Carole meisterten diese Aufgaben immer besser und bald reichte es für die ersten Podestplätze. Es wurde fleissig weiter geübt und die Theorieteile aus der Brevetprüfung beim Reiten eingebaut. Hufschlagfiguren, Körperteile und vieles rund ums Pferd wurden auswendig gelernt und bei jeder Reitstunde wieder abgefragt.
Im Reitstall Erni in Wil SG liess sich der passende Stall für die Brevetprüfung finden. In der Gruppe zu reiten war Fabian anfänglich nicht gewohnt. Die erste Stunde lief denn auch nicht nach Plan ab. Fäbu hatte viel Freude an Denise, doch konnte er nicht unterscheiden, wann sie ihn und wann sie eine andere Reiterin oder einen anderen Reiter anspricht. Er war nach der Stunde fix und fertig, reiten, zuhören, auf die Anderen schauen, richtig kreuzen, es war zu viel! Aufgeben kam aber nicht in Frage. Bald klappte es besser. Denise war begeistert von seiner schnellen Umsetzung und im Januar 2017 wurde Fabian an die Brevetprüfung angemeldet. 
Die Zeit flog vorbei und die Brevetprüfung stand vor der Tür. Fabian hat mit seiner Carole die Startnummer 5. Zuerst muss er seine Carole in der Reithalle vortraben und sie den Richtern laut und deutlich vorstellen. Die Fragen der beiden Richter beantwortet er ohne zu zögern. Der Zaum wird korrekt als Mexikanisches Halfter bezeichnet. Zum Schluss sind Trabstangen, einige Lektionen, ein Kreuz und ein kleiner Oxer auf Kommando von Denise selbstständig zu reiten, die anderen stellen sich auf der Mittelline auf. Auch die Sprünge reitet Fabian gerade und entschlossen an, alles klappt! Nach dem Reiten folgt die Bodenschule. Hier gibt sich Fäbu besonders Mühe, er will die volle Punktzahl erreichen. Sichtlich erleichtert kommt er bei A an. Geschafft! Das Reiten ist ein voller Erfolg.
Während einer Pause frisst Carole im Anhänger Heu und er kommt zu einem kleinen Snack. Ob er in der Theorie nun seine Gedanken auch unter Druck sortieren kann? In der Gruppe sind einige Körperteile aufzuzählen und direkt am angebundenen Pony in der Stallgasse zu zeigen – Widerrist, Drosselrinne, Sprunggelenk, Kruppe und das Vorderfusswurzelgelenk. Ein Mädchen muss das Pony korrekt aufzäumen, Fabian muss es wieder abzäumen und alle Teile am Zaum benennen. Auch die Teile des Sattels werden abgefragt. Nur bei der Frage zur Privathaftpflicht kommt Fäbu kurz ins Stocken, aber auch das wird nach einer etwas anderen Fragestellung geklärt. Wie schwer ein Pferd etwa ist, was die PAT-Werte bedeuten und auch wo man beim Pferd Fieber misst, gibt es zu beantworten. Zum Schluss hat jeder noch den korrekten Knoten zu zeigen und dabei zu beachten, dass der Strick nicht zu lang und nicht zu kurz ist. Die Theorie ist zu Ende und Fäbu total erschöpft. Die aufregenden letzten Wochen haben sich gelohnt – Fäbu hat die Brevetprüfung wie alle anderen Kids bestanden!

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