Gräser sind der Idealbestand
Jeder Pferdehalter kennt das Problem, entweder wird aus der Weide ein degenerierter Bestand mit viel Kräutern, Klee und Lücken oder die von den Tieren verschmähten Grasbüschel werden immer mehr. Alle unerwünschten Pflanzenbestände haben ihre Geschichte! Setzen sich doch in einer Pflanzengesellschaft immer diejenigen Arten durch, welchen die besten Wachstumsbedingungen haben. So muss die Bewirtschaftung (Beweidung, Düngung, Pflege) an den sich zu wünschenden Pflanzenbestand angepasst werden. Strebt man einen optimalen Weidebestand an, so muss die Weide genau so geliebt, gehegt und gepflegt werden wie der Tierhalter seine Tiere liebt.
Pferdeweiden sind die am meist beanspruchten Flächen im Futterbau. Pferde mit ihren Hufen setzen dem Pflanzenbestand sehr stark zu. Beim Beweiden fressen die Tiere nicht nur die Assimilations-Blätter ab, sie zerstören mit ihren Hufen auch noch die Wurzeln und verdichten den Boden. Je intensiver beweidet wird, desto grösser ist die Belastung. So setzen sich nur noch diejenigen Arten durch, welche sich sehr schnell regenerieren können. Das sind wurzelausläufertreibende Arten wie Weissklee, Wiesenrispe, Englisch Raigras, Gemeines Rispengras, pfahlwurzelnde Arten wie Breit- und Spitzwegerich oder Hahnenfuss.
Wie auch die Pferde brauchen auch die Weiden eine Pflege! Nicht gefressene Geilstellen müssen mehrmals jährlich gemäht werden. Dieses Futter kann als Heu geerntet und trocken den Tieren verfüttert werden. So wird verhindert, dass sich die horstbildenden Arten immer mehr verbreiten. Nach dem Mähen soll die Koppel sofort wieder bestossen werden. Junge Triebe der Horstgräser werden sehr gerne gefressen. Wird eine Weide übernutzt, verändert sich der Bestand sehr schnell in eine lückige, Klee- und Kräuterreiche Unkrautwiese. Mit einer Übersaat können die Gräser wieder eingesät werden. Besonders geeignet sind Mischungen mit Englisch Raigras und Wiesenrispe . Der ideale Zeitpunkt für eine Übersaat ist im Frühling bei Vegetationsbeginn sowie ab Mitte August bis Ende September. Das Saatgut muss ausgestreut und anschliessend mit einer Wiesenegge, Wiesenstriegel flach ein geeggt werden. Beim anschliessenden Walzen wird das Saatkorn im Boden angedrückt. Nach ca. 4-6 Wochen nach der Saat muss der erste Schnitt erfolgen, 4 Wochen später der zweite. Anschliessend kann mit einer behutsamen Beweidung begonnen werden. Solche Übersaaten sind auf stark beanspruchten Flächen jährlich zu wiederholen
Gräser brauchen wie die Pferde Nahrung! Je intensiver die Nutzung, desto höher müssen die Gaben an Stickstoff, Phosphor, Kali und Magnesium sein. Die Jahres-Richtwerte liegen bei 120kg Stickstoff, 80 kg Phosphor, 250kg Kali und 30 kg Magnesium. Werden die Düngergaben unterschritten, profitieren sofort diejenigen Arten, die mit weniger Nährstoffen auskommen. Dies sind vor allem Weissklee, Kräuter und die qualitativ schlechten Filzgräser, wie gemeines Rispengras oder Straussgrasarten. Zwei Drittel der Düngergabe sollte im Frühling beim Beginn des Wachstums und nach dem ersten Umtrieb gegeben werden, der Rest ab Mitte August bis Ende September. Wenn der Dünger vor einem Regenwetter ausgebracht wird, kann nach der Regenperiode mit dem Weiden fortgefahren werden.
Die besten Saatzeiten für eine Pferdeweide-Neusaat ist der Frühling und der Herbst. Das Saatbeet muss so vorbereitet sein, dass sich die feinen Sämlinge rasch entwickeln können. Ein unkrautfreies, sehr gut abgesetztes, ebenes Saatbeet ist unabdingbar. Beim Betreten darf mit den Schuhen kaum mehr eingesunken werden. Die besten Auflaufbedingungen bietet eine flache Saat (ca. 1 cm) Eine Stickstoffgabe von ca. 30kg N beschleunigt die Auflaufphase. Nach 4-6 Wochen, wenn der Bestand fausthoch ist (10cm) muss der erste Schnitt erfolgen. Ein zweiter Schnitt nach 3-4 Wochen fördert die Bestockung der Gräser. Als Resultat gibt es dann einen dichten Weidebestand . Im Anschluss kann mit einer vorsichtigen Beweidung begonnen werden.
Für Pferdebetriebe stehen spezielle Mischungen zur Verfügung. Der Pferdehalter muss sich die Grundüberlegung machen, ob er eine Weide möchte mit dem Ziel eines möglichst hohen Futternutzens oder ob er eine Weide will mit einer möglichst dichten Grasnarbe ohne grossen Futternutzen. Weiter gibt es Mischungen für reine Schnittnutzung als Dürrfutter oder Silage mit unterschiedlicher Nutzungsdauer. UFA-Samen bietet für jeden Anspruch separate Mischungen an:
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Mischung |
Zusammensetzung |
Saatmenge g/a |
Verwendung |
Nutzungsjahre/ Anzahl Jahresnutzungen |
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UFA Reitbahn |
Rasentyp Englisch Raigras, Wiesenrispe, Rohrschwingel |
2000-3000 |
Ergibt dank der Rasengräser den dichtesten Weidebestand aller Mischungen ohne grossen Futternutzen auch für Springplätze sehr gut geeignet |
Unbeschränkt/ dauernd |
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UFA 485 Pferde-/Ponyweide |
Englisch Raigras, Timothe, Rohrschwingel, Rotschwingel, Wiesenrispe, Fioringras, Kammgras |
450 g/a |
Nur zum Weiden, mit grossem Futterertrag. Mit dieser Mischung darf kein Pferdeheu produziert werden |
Unbeschränkt/ 4-6 Umgänge |
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UFA Pferdeheu |
Italienisch-, Bastard- und Englisch Raigras, Knaulgras, Wiesenfuchsschwanz, Timothe, Wiesenschwingel, Rohrschwingel |
320 g |
Mischung mit groben Horstgräser für reine Schnittnutzung. Zum bereiten von Dürrfutter oder Silage. Vorsichtige Herbstweide möglich |
3- 5 Nutzungsjahre/ 3- 4 Nutzungen |
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UFA Pferde-Haylage |
Italienisch- und Bastard Raigras |
400g |
Reine Raigrasmischung zur Bereitung von Heusilage |
bis 2 Nutzungsjahre/ 3-4 Nutzungen |
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UFA U-440 AR Gras |
Englisch Raigras Wiesenrispe |
200 |
Übersaatmischung zum Übersäen sämtlicher Weiden |
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Fazit
Jeder Pflanzenbestand hat seine Geschichte! In einer Pflanzenfamilie setzen sich immer diejenigen Arten durch, welchen die besten Wachstumsbedingungen erhalten. Der Bewirtschafter muss seine Weiden so bewirtschaften, dass sich die gewünschten Arten durchsetzen und erhalten können. Mit der Wahl einer nach Standort und Verwendung angepassten Grasmischung wird der Grundstein für den Erfolg gelegt. Der Düngung und Wiesenpflege muss die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden. Pferdehalter sollten ihre Weiden so lieben wie ihre Tie
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