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Den Kopf am Boden und Schritt um Schritt vorwärts – in dieser Haltung bewegen sich freilebende Pferde bis zu 16 Stunden am Tag. Um ihnen wenigstens einen kleinen Teil vom angeborenen Verhalten zu ermöglichen, kommt für den Pferdebesitzer etwas anderes als ein «Stall mit Weide» nicht in Frage. Doch in den Agglomerationen, wo die meisten Reiter und Pferde zu finden sind, ist der Boden oft rar und die Weiden entsprechend klein. Die Weide aber selten der alleinige Fressstand, sondern als Tummelplatz für Körper und Psyche ein wichtiger Bestandteil im Wellnessprogramm. Gerade deshalb werden an Pferdeweiden ganz besondere Anforderungen gestellt, die zudem umso höher sind, je stärker Rasse und Haltungsziel die Eigenschaften des Pferdes als Lauftier betonen. Doch weil Pferde trotz bester Fütterung im Stall frisches Gras über alles lieben, ist ein auf die besonderen Bedürfnisse ausgerichtetes Weidemanagement angebracht, um ihnen eine intakte Grasnarbe bieten zu können. Durch Dichte und Zusammensetzung soll sie eine feste, aber zugleich elastische Unterlage geben und den Aufwuchs guten Futters bieten.
Gräser sind der Idealbestand
Jeder Pferdehalter kennt das Problem, entweder wird aus der Weide ein degenerierter Bestand mit viel Kräutern, Klee und Lücken oder die von den Tieren verschmähten Grasbüschel werden immer mehr.  Alle unerwünschten Pflanzenbestände haben ihre Geschichte! Setzen sich doch in einer Pflanzengesellschaft immer diejenigen Arten durch, welchen die besten Wachstumsbedingungen haben. So muss die Bewirtschaftung  (Beweidung, Düngung, Pflege) an den sich zu wünschenden Pflanzenbestand angepasst werden. Strebt man einen optimalen Weidebestand an, so muss die Weide genau so geliebt, gehegt und gepflegt werden wie der Tierhalter seine Tiere liebt.  
Gräser sind der Idealbestand auf einer Weide. Doch Gras ist nicht gleich Gras! Die Hochwachsenden Horstgräser wie Knaulgras, Wiesenschwingel, Rohrschwingel liefern im ersten  Aufwuchs zwar sehr viel strukturiertes Futter, doch gerne gefressen wird es von den Pferden erst als Dürrfutter. So bleibt es auf den Weiden  oft verschmäht. Ideal sind die ausläufertreibenden, tiefwachsenden Arten wie Wiesenrispe, Rotschwingel, Englisch Raigras oder  Kammgras. Das sind typische Weidegräser, die gerne gefressen werden und sich gut regenerieren können. Kräuter und Klee gehören in unseren Regionen zur Artenfamilie einer Weide. Diese Arten wachsen immer ganz natürlich in die Bestände ein. Pferdehalter fürchten sie wegen des höheren Eiweissgehaltes, die Pferde hingegen lieben sie. Ein idealer Weidebestand setzt sich aus 70-80% Weidegräsern, 10 -20% Weissklee und  0 -10% Kräutern zusammen. 
Die Nutzung
Pferdeweiden sind die am meist beanspruchten Flächen im Futterbau. Pferde mit ihren Hufen setzen dem Pflanzenbestand sehr stark zu. Beim Beweiden fressen die Tiere nicht nur die Assimilations-Blätter ab, sie zerstören mit ihren Hufen auch noch die Wurzeln und verdichten den Boden. Je intensiver beweidet wird, desto grösser ist die Belastung. So setzen sich nur noch diejenigen Arten durch, welche sich sehr schnell regenerieren können. Das sind wurzelausläufertreibende Arten wie Weissklee, Wiesenrispe, Englisch Raigras, Gemeines Rispengras, pfahlwurzelnde Arten wie Breit- und Spitzwegerich oder Hahnenfuss.  
Pferde fressen auf der Weide sehr selektiv, alles was nicht so gut schmeckt, oder grobe Halme hat lassen sie stehen. Typische Pflanzen sind Knaulgras, Rohrschwingel, Hahnenfuss oder Blacken. Diese Pflanzenarten können sich dadurch voll entwickeln, Reserven bilden und sich stetig ausbreiten.  
Jede Weide braucht auch ihre Ruhezeit. Im vollen Frühlingswachstum braucht eine Parzelle ca. 3 Wochen Ruhezeit. Während dem Sommer sollte es 5-6 Wochen sein. Sind die Weiden immer bestossen, fressen die Pferde immer die Reservestoffe der Pflanzen ab. Nach kurzer Zeit gehen dann die guten Pflanzen ein und es gibt Lücken. Die Lücken werden dann wiederum von unerwünschten Pflanzen gefüllt.
Weidepflege und Übersaaten
Wie auch die Pferde brauchen auch die Weiden eine Pflege! Nicht gefressene Geilstellen müssen mehrmals jährlich gemäht werden. Dieses Futter kann als Heu geerntet und trocken den Tieren verfüttert werden. So wird  verhindert, dass sich die horstbildenden Arten immer mehr verbreiten. Nach dem Mähen soll die Koppel sofort wieder bestossen werden. Junge Triebe der Horstgräser werden sehr gerne gefressen. Wird eine Weide übernutzt, verändert sich der Bestand sehr schnell in eine lückige, Klee- und Kräuterreiche Unkrautwiese. Mit einer Übersaat können die Gräser wieder  eingesät werden. Besonders geeignet sind Mischungen mit Englisch Raigras und Wiesenrispe .  Der ideale Zeitpunkt für eine Übersaat ist im Frühling bei Vegetationsbeginn sowie ab Mitte August bis Ende September. Das Saatgut muss ausgestreut und anschliessend mit einer Wiesenegge, Wiesenstriegel flach ein geeggt werden. Beim anschliessenden Walzen wird das Saatkorn im Boden angedrückt. Nach ca. 4-6 Wochen nach der Saat muss der erste Schnitt erfolgen, 4 Wochen später der zweite. Anschliessend kann mit einer behutsamen Beweidung begonnen werden. Solche Übersaaten sind auf stark beanspruchten Flächen jährlich zu wiederholen
Die Düngung
Gräser brauchen wie die Pferde Nahrung! Je intensiver die Nutzung, desto höher müssen die Gaben an Stickstoff, Phosphor, Kali und Magnesium  sein. Die Jahres-Richtwerte liegen bei 120kg Stickstoff, 80 kg Phosphor, 250kg Kali und 30 kg Magnesium.  Werden die Düngergaben unterschritten, profitieren sofort diejenigen Arten, die mit weniger Nährstoffen auskommen. Dies sind vor allem Weissklee, Kräuter und die qualitativ schlechten Filzgräser, wie gemeines Rispengras oder Straussgrasarten.  Zwei Drittel der Düngergabe sollte im Frühling beim Beginn des Wachstums und nach dem ersten Umtrieb gegeben werden, der Rest ab Mitte August bis Ende September. Wenn der Dünger vor einem Regenwetter ausgebracht wird, kann nach der Regenperiode mit dem Weiden fortgefahren werden.  
Neusaat einer Weide
Die besten Saatzeiten für eine Pferdeweide-Neusaat ist der Frühling und der Herbst. Das Saatbeet muss so vorbereitet sein, dass sich die feinen Sämlinge rasch entwickeln können. Ein unkrautfreies, sehr gut abgesetztes, ebenes Saatbeet ist unabdingbar. Beim Betreten darf mit den Schuhen kaum mehr eingesunken werden. Die besten Auflaufbedingungen bietet eine flache Saat (ca. 1 cm)  Eine Stickstoffgabe von ca. 30kg N beschleunigt die Auflaufphase.  Nach 4-6 Wochen, wenn der Bestand fausthoch ist (10cm) muss der erste Schnitt erfolgen. Ein zweiter  Schnitt nach 3-4 Wochen fördert die Bestockung der Gräser. Als Resultat gibt es dann einen dichten Weidebestand . Im Anschluss kann mit einer vorsichtigen Beweidung begonnen werden. 
Wahl der richtigen Mischung
Für Pferdebetriebe  stehen spezielle Mischungen zur Verfügung. Der Pferdehalter muss sich die Grundüberlegung machen, ob er eine Weide möchte mit dem Ziel eines möglichst hohen Futternutzens oder ob er eine Weide will mit einer möglichst dichten Grasnarbe ohne grossen Futternutzen. Weiter gibt es Mischungen für reine Schnittnutzung als Dürrfutter oder Silage mit unterschiedlicher Nutzungsdauer. UFA-Samen bietet für jeden Anspruch separate Mischungen an:

Mischung

Zusammensetzung

Saatmenge g/a

Verwendung

Nutzungsjahre/

Anzahl Jahresnutzungen

UFA Reitbahn

 Rasentyp

Englisch Raigras, Wiesenrispe, Rohrschwingel

 

2000-3000

Ergibt dank der Rasengräser den dichtesten Weidebestand aller Mischungen ohne grossen Futternutzen  auch für Springplätze sehr gut geeignet

 

Unbeschränkt/

dauernd

UFA 485 Pferde-/Ponyweide

Englisch Raigras, Timothe, Rohrschwingel, Rotschwingel, Wiesenrispe, Fioringras, Kammgras

 

450 g/a

Nur zum Weiden, mit grossem Futterertrag. Mit dieser Mischung darf kein Pferdeheu produziert werden

 

Unbeschränkt/

4-6 Umgänge

UFA Pferdeheu

Italienisch-, Bastard- und Englisch Raigras, Knaulgras, Wiesenfuchsschwanz, Timothe, Wiesenschwingel, Rohrschwingel

 

320 g

Mischung mit groben Horstgräser für reine Schnittnutzung. Zum bereiten von   Dürrfutter oder Silage. Vorsichtige Herbstweide möglich

 

3- 5 Nutzungsjahre/

3- 4 Nutzungen

UFA Pferde-Haylage

Italienisch- und Bastard Raigras

400g

Reine Raigrasmischung zur Bereitung von Heusilage

 

bis 2 Nutzungsjahre/

3-4 Nutzungen

UFA U-440 AR Gras

Englisch Raigras Wiesenrispe

200

Übersaatmischung zum Übersäen sämtlicher Weiden

 

Fazit
Jeder Pflanzenbestand hat seine Geschichte! In einer Pflanzenfamilie setzen sich immer diejenigen Arten durch, welchen die besten Wachstumsbedingungen erhalten. Der Bewirtschafter muss seine Weiden so bewirtschaften, dass sich die gewünschten Arten durchsetzen und erhalten können. Mit der Wahl einer nach Standort und Verwendung angepassten Grasmischung wird der Grundstein für den Erfolg gelegt. Der Düngung und Wiesenpflege muss die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden. Pferdehalter sollten ihre Weiden so lieben wie ihre Tie

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