Das Wort Kinesiologie ist aus dem Griechischen «Kinesis» = Bewegung und «Logos“ = Lehre abgeleitet. Kinesiologie ist also die Lehre aller Bewegungsabläufe des menschlichen Körpers im Zusammenhang mit dessen Energiebahnen, den Meridianen, einem unsichtbaren Netz elektrischer Ströme.

Von Kathrin Hübscher

Bewegungsabläufe sind aber nicht nur rein mechanische Bewegungen wie Gehen oder Greifen. Auch unsere Gedanken, Gefühle und Körperfunktionen wie Organe, Stoffwechsel, Kreislauf, Nervensystem gehören dazu. Alle unsere intellektuellen, emotionalen und physiologischen Funktionen werden von der gleichen Kraft gesteuert. Diese Kraft, Körperenergie, bildet die Grundlage dafür, dass wir in der Lage sind, einen Gedanken zu denken, Gefühle zu empfinden, Handlungen zu begehen und dass unser Körper funktioniert.

Sanft und partnerschaftlich

Das Ziel jeder kinesiologischen Sitzung (Balance) ist es, übermässigen Stress, der den Energiefluss blockiert, zu erkennen und abzubauen. Durch die Balance bewirken wir die Verarbeitung und Integration bestimmter Ursachen und schaffen damit die Vo­raussetzung für Gesundheit, Harmonie und Wachstum auf jeder Ebene. Es werden die Selbstheilungskräfte aktiviert und das Lernvermögen im körperlichen, geistigen und seelischen Bereich unterstützt.

Mit einer speziellen Technik der Kinesiologie können wir die Energie (Schmerzen, Krankheit, Angst, usw.) des Tieres aufnehmen beziehungsweise speichern und über den Tierbesitzer herausfinden, was dem Tier fehlt. Die notwendige Therapie, das Lösen und Korrigieren von Blockaden, werden dann am Tier direkt durchgeführt. So erreicht man genau die Behandlung, die dem Tier angepasst ist. Kinesiologie lässt sich auch wunderbar zur Unterstützung einer durch den Tierarzt verschriebenen Therapie einsetzen. Ersetzen kann es den Tierarzt jedoch nicht.

Wo kann Tierkinesiologie helfen?

Immer mehr Tiere leiden unter verschiedenen Zivilisationskrankheiten, denn auch sie sind verschiedensten Belastungen ausgesetzt, können unter Stress leiden und dadurch Beschwerden entwickeln. Sie haben, wie auch der Mensch, eine Lebensgeschichte und Gedächtnisspeicher. Kinesiologie kann helfen bei:

  • Rittigkeit und Balance
  • Futterunverträglichkeiten/Allergien
  • Schmerzlinderung
  • Hautausschlägen
  • Angst in bestimmten Situationen
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Verbesserung der Beziehung Mensch-Tier
  • Unterstützung von medizinischen Behandlungen

Zwei Beispiele aus der Praxis

Ich wurde zu einem Pferd gerufen. Seine Hufe waren in einem desolaten Zustand. Sie waren brüchig und wurden vom Hufschmied schon mehrere Male geklebt. Durch das Kleben waren die Hufe für den Moment stabil, jedoch änderte sich nichts an der nachwachsenden Hufsubstanz.
Durch den kinesiologischen Muskeltest fand ich heraus, dass der Lungenmeridian im Ungleichgewicht war. (Zur Erläuterung: kinesiologisch steht der Lungenmeridian für einen Trauerprozess im Körper.)
Aufgrund dieser Erkenntnis hatten wir eine Diskussionsgrundlage. Somit fanden wir gemeinsam heraus, dass das Pferd einen Stallwechsel hinter sich hatte. Dieser war vor eineinhalb Jahren. Seither wurde die Hufsub­stanz immer schlechter. Alle Gaben von hufwachstumsfördernden Mitteln erbrachten nicht den gewünschten Erfolg.

Durch weitere kinesiologische Testung stellte sich heraus, dass sein Problem nicht der neue Stall ist, sondern der Verlust seines vierbeinigen Freundes. Durch verschiedene, gezielte kinesiologische Behandlungsmethoden konnte ich dem Pferd nach zwei Behandlungen über den Verlust hinweg helfen. Sein Hufwachstum hat sich seither verbessert und wieder normalisiert.

Ich wurde zu einem Pferd mit Sattelzwang gerufen. Es zeigte folgendes Verhalten beim Satteln: Er konnte nicht stillstehen, schnappte beim Gurten nach hinten und legte die Ohren an. Beim Reiten konnte er sich nicht lösen und sobald die Beine an den Bauch kamen, warf er den Kopf he­rum. Der Besitzer liess verschiedene kompetente Personen die Sattellage kontrollieren. Alle meinten, der Sattel passe, und konnten sich das Problem nicht erklären.

Nach meiner kinesiolgischen Testung fand ich heraus, dass das Gouverneursgefäss, der Blasen- und der Milz-Pankreas-Meridian in einer Dysbalance waren. (Zur Erklärung: Gouverneursgefäss und Blasenmeridian laufen an der Wirbelsäule entlang und der Milz-Pankreas-Meridian an der Seite und kreuzt die Beinlage.)

Ein blockierter Meridian (Energiebahn) verursacht Unwohlsein und unbehandelt sogar Schmerzen. Dies erklärte sein Verhalten. Ein Sattel liegt genau auf dem Gouverneursgefäss und dem Blasenmeridian und verursacht dort Druck. Beim Reiten, wenn man zur Hilfengebung den Schenkel anlegt, kann dieser den Milz-Pankreas-Meridian stören.

Durch die gezielte kinesiologische Behandlung konnte ich nach nur einer Sitzung das Unwohlsein und die damit einhergehenden Probleme lindern. Der Besitzer bekam eine genaue Anleitung, um die Behandlung weiter zu unterstützen. Nach zirka zwei Wochen war das Pferd symptomfrei. Das Satteln und das Reiten waren kein Problem mehr.

Zur Autorin: Kathrin Hübscher ist Dipl. Kinesiologin, Dipl. Tierkinesiologin, Dipl. Tiertherapeutin und Touch for Health-Instruktorin. Ihr Wissen gibt sie in Kursen und Ausbildungen weiter. Website: www.kinesiologie-huebscher.ch

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