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Ist das Freistellen von Paul Estermann für den Pferdesportverband lange kein Thema gewesen, ist es letztlich doch noch zu diesem Schritt gekommen. Zum Nachteil des Springreiters, aber zum Vorteil des ganzen Pferdesports, der unter dem mit Hefenhofen vergleichbaren Medienhype grossen Schaden erlitt.

text Thomas Frei

Ob Paul Estermann nun vor dem Luzerner Kantonsgericht schuldig gesprochen wird oder nicht, der für den Pferdesport entstandene Schaden ist über die Grenzen hinaus angerichtet. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung des Springreiters gilt – wie immer vorsichtig geschrieben wird – die Unschuldsvermutung, auch wenn Strafe und Busse vom Staatsanwalt ausgesprochen und vom Bezirksgericht Willisau gar noch erhöht wurden.

Dass aus dem Fall Estermann ein Fall SVPS geworden ist, hat sich der als Leader der Schweizer Pferdebranche auftretende Pferdesportverband selber zuzuschreiben. Doch wenn er sich schon dank seinen 31 Mitgliedern in dieser Position sehen will, hätten er und seine Funktionäre viel früher auf Schadensbegrenzung achten sollen. Denn die weitaus grössere Mehrheit der in allen Medien erscheinenden Kommentare konzentrierte sich nicht auf den Fall Estermann, an den Pranger gestellt wurde der Pferdesport schlechthin und damit zehntausende von SVPS-Mitgliedern. Über die Pferdeohren hinaus haben hingegen Springreiterinnen und Springreiter schon viel früher geblickt und sich gewünscht, ihr Kollege möge endlich ruhig sein und die Strafe akzeptieren.

Doch auch ihr Wunsch blieb ungehört. Aus Angst vor einer Schadensersatzklage mit finanziellen Folgen verzichtete der SVPS, Estermann spätestens im September den Rücktritt aus dem Kader nahezulegen. Der dem «Pferdesport und dem SVPS dienliche Schritt», wie es in der Verbandsmitteilung von Ende November heisst, erfolgte ein Vierteljahr später genauso unfreiwillig. Intensive Telefongespräche zwischen dem SVPS und dem an den Munich Indoors startenden Estermann waren vorausgegangen und führten zur vorzeitigen Heimfahrt – nach Angaben der Turnierleitung wegen eines erkrankten Pferdes. Der Verzicht auf den CHI Genf wie den CSI Basel vom 9.–12. Januar soll ebenfalls «auf eigenen Wunsch» erfolgt sein.

Diktat von aussen

Mit der Herausgabe der Broschüre «Fair zum Pferd» hat der SVPS vor einem Jahr einen Versuch unternommen, die Ausübung des Pferdesports auf die aktuellen ethischen Grundwerte auszurichten. Doch nun müssen den Worten auch Taten folgen. Wenn noch heute im Springreiterlager die Ansicht vertreten wird, dass sie, also die Reiterinnen und Reiter, zu sagen haben, was für den Sport als richtig anzuschauen ist, hinken sie gewaltig hinterher. Auch mit der Meinung, Tierschutz und Pferdewohl seien unter Kontrolle zu haben, wenn nicht immer darüber geschrieben werde. Wenn wir es nicht aus den eigenen Reihen heraus aufgreifen, kommt es von aussen. Oder wurden etwa Barren, Rollkur oder enges Nasenband auf Initiative der Springreiter verboten?

Zur Broschüre des SVPS

Die Broschüre richtet sich laut SVPS in erster Linie an Pferdesporttreibende. Aber auch Ausbilder, Tierärzte, Hufschmiede, Sattler usw. tragen eine ethische Verantwortung im Pferdesport. Der SVPS will dazu anregen, dass die Pferdesporttreibenden und die Berufsleute im weiteren Wirkungskreis des Pferdesports ihre Eigenverantwortung wahrnehmen – im Interesse des Pferdes und des Pferdesports.

Direktdownload der Broschüre ab der Website des SVPS:

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