Der Horror-Unfall am White Turf in St. Moritz wirft grundsätzliche Fragen zum Pferde-Rennsport auf. Grundsätzlich scheint einem ausgeruhten, gut trainierten und korrekt gerittenen Pferd ein Rennen zumutbar zu sein. Sind diese Bedingungen erfüllt, kann es dann für Pferd und Reiter gefährlich werden, wenn die Rennleitung bei prekären Witterungs- resp. Parcoursbedingungen das Rennen trotzdem startet. Die Gefahr, dass bei grenzwertigen Bedingungen gestartet und damit das Tierwohl mutwillig aufs Spiel gesetzt wird, ist relativ hoch. Denn es geht um viel Geld und hohes Prestige. Die Dunkelziffer bezüglich Pferdesport-Unfällen, auch im Renntraining, scheint hoch zu sein. Es ist daher nötig, dass in Zukunft die Verantwortlichen die Gesundheit von Pferd und Reiter wieder ins Zentrum stellen und Veranstaltungen bei fraglichen Bedingungen lieber einmal zu viel als zu wenig absagen! Darüber hinaus muss der Pferderennsportverband endlich Transparenz schaffen und eine schweizweite jährliche Statistik zu Unfällen im Training und an Rennen publizieren. Eine interessierte Öffentlichkeit und die Sponsoren haben Anrecht darauf, in erster Linie wäre aber eine solche Statistik ein wirksames Mittel zum Schutz der Rennpferde.
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