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Noch nie war die Knallerei in der Silvesternacht so intensiv wie dieses Jahr. Die Pferde waren im Stall extrem unruhig und galoppierten teils aus der Box in den Paddock und zurück. Gibt es ein Beruhigungsmittel, das den Pferden bedenkenlos verabreicht werden könnte? A. V. in K.
Liebe A.V. in K. 
Ihr Problem beschäftigt Pferdehalterinnen tatsächlich jedes Jahr von Neuem und, wie Sie richtig bemerken, intensiver. Mittlerweile werden die Geschosse ja nicht nur am Silvester, sondern auch am 1. August nicht selten ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Datum und teilweise auch in den nachfolgenden Nächten gezündet. Zusätzlich greifen Pyromanen auch bei jeder anderen möglichen  «Hundsverlochete» in den Geldbeutel, sei dies am Geburtstag des Gemeindepräsidenten oder bei der Wahl einer neuen Nationalrätin. Damit beglücken sie weder Wildtiere noch Hunde oder Katzen und natürlich auch unsere Pferde nicht. Es ist den Anwendern vielleicht auch entgangen, dass etliche Kinder, ältere Leute und selbst «Normalos» lärm- und licht(blitz)empfindlich sein können. Deshalb ja auch das Schweizer Bonmot: Weit weg vom Geschütz gibt alte Krieger!
Dieses Sprichwort weist uns den sichersten Weg, um unseren Haustieren diese Qual, welche für viele Menschen offenbar eine als ultimativer Mega-Kick notwendige Tradition bedeutet, zu vermeiden. Mit Hunden oder Katzen kann man noch einigermassen einfach über die Grenzen ins benachbarte Ausland «fliehen». Mit Pferden allerdings wird der Aufwand nicht nur wegen der Zollformalitäten schon viel schwieriger (und kostspieliger). Den Wildtieren bleibt der Rückzug in einsame Wälder, sofern diese nicht Jagd- und andere Hütten beherbergen, welche just in diesen Tagen und Nächten vom lärmigen Partyvolk besiedelt sind.
An Lärm gewöhnen
Sie fragen nach Beruhigungsmitteln, welche «bedenkenlos» verabreicht werden können. Nebst der Möglichkeit, durch langsame Gewöhnung die Pferde durch unsere beruhigende Anwesenheit (Stimme, Verhalten) abzulenken, empfehle ich primär alternative Produkte wie Baldrian und Bachblüten bzw. weitere phytotherapeutische oder homöopathische Substanzen.  Vorteil bei diesen Präparaten: bedenkenloser Einsatz in Bezug auf Nebenwirkungen, geringer Preis und meistens lange Wirkungsdauer. Nachteil: Wirkungspotenzial bei mittel- und hochgradig betroffenen Pferden häufig ungenügend.
Bei allen anderen Produkten ist der Ausdruck «bedenkenlos» nur bedingt zulässig. Dies betrifft ja mithin praktisch alle schulmedizinischen Präparate (siehe Beipackzettel). Vorteil dieser Präparate: hohes Wirkungspotenzial. Nachteil: Wirkungsdauer beschränkt und nach ein bis zwei Stunden relativ schnell abnehmend; Nachdosierungsmenge nicht immer bekannt; höherer finanzieller Aufwand wahrscheinlich.
Zwei oral applizierbare Pasten mit ähnlicher Wirkung sind momentan in der Schweiz zugelassen. Die Wirkung kann nach 10 Minuten, aber auch erst nach 30 Minuten eintreten. Auch die Dauer und Tiefe der Sedation variieren von Pferd zu Pferd. Betreffend Dosierung sind persönliche Parameter wie Gewicht, Alter, Charakter, Ansprechverhalten für jedes Pferd in jedem Fall individuell zu erarbeiten! Nicht zu vergessen ist, dass die korrekte Anwendung bei einigen Pferden nicht einfach ist. Sie wehren sich schon beim Setzen der Paste tief auf dem Zungengrund und speien wenn immer möglich die Paste wieder aus.
Selbstverständlich kann Ihre Tierärztin auch injizierbare Produkte verwenden. Hier ist die Auswahl der Wirkstoffe grösser, es können auch Kombinationen als Cocktails gemischt eingesetzt werden. Die Dauer ist im Allgemeinen kürzer als bei den Pasten, der Wirkungseintritt schneller. Die Nebenwirkungen bzw. Einschränkungen im Gebrauch bleiben die gleichen wie bei den Pasten: Wirkung individuell verschieden, wenn bereits in Aufregung zum Teil sehr bescheiden, inverse Reaktion möglich (Pferd wird wach und schreckhaft), bei häufiger Gabe Leberschädigung und Blutbildveränderungen möglich.
Was zu beachten ist
• Bei anfälligen Pferden möglichst früh mit «Gewöhnung» durch langsame Steigerung von störenden Einflüssen wie Radio im Umfeld oder Fallenlassen von lärmerzeugenden Gegenständen und intensiver persönlicher Betreuung (ohne Medikamente) arbeiten.
• Alle Produkte vorgängig auf  ihre Wirkung beim «Patienten» prüfen, damit individuelle Dosis, ungefährer Zeitpunkt des Eintritts, der Tiefe sowie der Dauer der Sedation und mögliche Veränderungen im Allgemeinzustand (unberechenbar, schlecht ansprechbar)  bekannt sind.
• Falls Medikamente nötig: zuerst mit alternativen Produkten (Phytotherapie, Homöopathie usw.) arbeiten. In zweiter Priorität mit oralen Pasten arbeiten. Injektionen durch Tierärztin nur als letzte Möglichkeit. Bei häufigem Gebrauch lohnt sich der Versuch, die ursprüngliche Dosis langsam schrittweise zu reduzieren.

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