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Auf einem grösseren Reitbetrieb in der Ostschweiz wurde die durch das Bakterium streptococcus equi verursachte und unter dem Namen Druse bekannte Infektion klinisch festgestellt und mittels Laboruntersuchungen bestätigt. Nicht so schlimm, könnte man denken: Die Krankheit kennt man ja seit Jahrhunderten und sie tritt periodisch auch immer wieder auf. Wenn man sich aber in Erinnerung ruft, was ein Ausbruch der Druse für Ställe mit vielen Tieren (Zuchtbetriebe, Pensionsställe, Handels- und Sportställe) bedeutet, sieht die Angelegenheit anders aus. Obwohl die Krankheit nicht meldepflichtig ist, erfordert sie strikte Bekämpfungsmassnahmen. Und dies nicht nur beim Einzeltier, sondern auch als strategische Reaktion zur Elimination der Erreger und folgerichtig zur Säuberung des gesamten Betriebs. 
In diesem neuen Fall eines Druse-Ausbruchs muss, und das erschwert die Aufgabe für alle involvierten Personen beträchtlich, auch noch berücksichtigt werden, dass durch die rege und regelmässige Benützung der Anlage durch auswärtige Pferde in Gruppen oder einzeln die strenge Gefahr einer weiteren Verbreitung des Geschehens in die Heimatställe der Besucher besteht. Auch die Tatsache, dass auf der betroffenen Liegenschaft zur Zeit des Ausbruchs ein pferdesportlicher Anlass durchgeführt wurde, potenziert die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Keime in fremde Ställe beträchtlich. Positiv im beschriebenen Fall ist, dass durch die schnelle und professionelle Abwicklung der verantwortlichen Tierärztin keine Zeit verloren ging. Durch die ad hoc gestellte Verdachtsdiagnose inklusive sofortiger Kommunikation an betroffene Besitzer und Reiter konnten Sofortmassnahmen getroffen werden. Nach Bestätigung der Diagnose durch Laboruntersuchungen wurde ein verbindlicher Plan zum weiteren Vorgehen erstellt und kommuniziert. Die darin beschriebenen Überwachungsszenarien könnten bei neuen Erkenntnissen zu strategisch und therapeutischen Anpassungen führen und den Teufelskreis einer weiteren Verbreitung der Erreger einschränken. 
Ausführlichere Informationen über Druse sind auf der Melde- und Informationsplattform Equinella zu finden. Das Ziel von Equinella ist die Überwachung der Meldungen von Infektionskrankheiten aus der Praxis und die Früherkennung möglicher Ausbrüche oder neuer Pferdekrankheiten. www.equinella.ch

Steckbrief Druse

Symptome
• Apathie, Fieber, Fressunlust, Leistungsschwäche
• Nasenausfluss von dünnflüssig-wässrig über schleimig bis eitrig
• Husten, Schluckbeschwerden
• geschwollene Lymphknoten im Kopf­bereich (Kehlgang, hinter dem Schlundkopf, Ganaschen) in verschiedenen Erscheinungsformen (Grösse, Schmerzhaftigkeit, Konsistenz, ev. abszedierend)
Erreger
• Bakterium streptococcus equi
• hoch­gradig infektiös (leicht übertragbar)
• verschiedene Übertragungswege (direkt von Pferd zu Pferd, Pflegeutensilien und Stallgeräte, Futter, Kleidung beteiligter Personen)
• kann alle Altersgruppen treffen, vor allem aber Remonten
• Vakzination möglich, aber nicht in jedem Fall bzw. selten sinnvoll
• Verlauf von milder bis schwerster Erkrankung
• Folgeerkrankungen wie Bronchitis möglich
• lange Sperrzeiten betroffener Pferde und Betriebe mit allen Unannehmlichkeiten organisatorischer und auch finanzieller Art 
Grund: Nebst der eigentlichen Therapie ist eine systematische Überwachung erforderlich mit wiederholten klinischen und vor allem auch labortechnischen Untersuchungen (Rachentupfer, Blutproben)
Verdacht auf Druse?
• Beurteilung des Allgemeinzustandes: Munterkeit, Fresslust, Nasenausfluss
• Bestimmung von Puls -, Atmungs – und Temperaturwerten (PAT) zwei Mal täglich
• Palpation der am häufigsten befallenen Lymphknoten im Kopfbereich mit Bestimmung allfälliger Vergrösserung und Druckschmerzhaftigkeit
To do: sofortige Rücksprache mit Tierärztin bei erkannten Symptomen und in allen Verdachtsfällen
Not to do: Anwendung von Antibiotika (Injektionen, Pasten, Pulver) ohne Rücksprache mit der Tierärztin

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