Waisenkind macht Spitzenpreis

Die Geschichte des teuersten Fohlens des Trakehner Hengstmarktes 2016 klingt wie ein Märchen: Konstantin von Millennium – für 80’000 Euro verkauft – ist ein Waisenfohlen. Es kam am 26. April zur Welt und verlor acht Wochen später seine Mutter Kalinowska. Damit begann eine Zeit der Sorge und des Wartens für die Züchterin Ines Eisold aus Ahrensfelde vor den Toren Berlins. Alle mühten sich um das Hengstfohlen – nur: Konstantin nahm keine Ersatzmilch, es fand sich keine Amme und wurde ernährungstechnisch alles versucht: «Der hat jeden und jede angewiehert, der war von Anfang an ein Kämpfer.» Der kleine Rappe suchte nach dem Verlust der Mutter überall Anschluss und fand in Olympia eine grosse Beschützerin und Erzieherin. ?Glücklicher neuer Besitzer des teuersten Hengstfohlens der Auktion ist das Hofgut Rosenau der Familie Nolte in Dreieich. Insgesamt elf Fohlen wurden für 160’000 Euro beim Trakehner Hengstmarkt verkauft. Der Durchschnittspreis kletterte auf 14’545 Euro (plus 6000 Euro gegenüber 2015).?Preisspitze der Reitpferde war mit 70’000 Euro der vier Jahre alte Trakehner Reitpferdechampion Vapiano von Kentucky-Easy Game. Zwei Reitpferde fielen aus, so das sechs Auktionspferde für insgesamt 193’000 Euro verkauft wurden. Der Durchschnittspreis beträgt 32’166 Euro (plus 5500).?Von den nicht nicht gekörten Trakehner Junghengste waren 18 verkäuflich. Den Spitzenpreis von 30’000 Euro erzielte der braune Skyjacker von Sixtus-Cadeau aus dem Gestüt Hörstein. Neben Käufern aus Deutschland erwarben auch Investoren aus der Schweiz, Kanada, Russland, Dänemark und den USA nicht gekörte junge Trakehner Hengste. Der Durchschnittspreis lag mit 14’000 Euro knapp über dem Vorjahresergebnis.